Mitten in der Nacht machte sich ein proppevoller Doppeldecker auf den Weg ins knapp 800 km entfernte Kiel. Hatte man anfangs noch starke Bedenken, der Busfahrer war der Sorte Unsympath zuzuschreiben, ob man den Zielort jemals erreichen würde, entspannte sich die Lage peu a peu und man kam doch halbwegs entspannt am Holstein Stadion an. Die knapp 200 Jahnanhänger (neue Rekordzahl in Kiel) machten von Beginn an ordentlich Stimmung, wurde heute doch ein neues Lied eingeführt, das bereits vor Spielbeginn lautstark zum Besten gegeben wurde. Zugute kam uns hier auch, dass der Heimanhang die ersten Minuten boykottierte, um für genügend Zaunfahnenplätze zu demonstrieren. Gegen Ende der ersten Hälfte gelang der Jahnelf dann überraschend, der ehrlicherweise, unverdiente Führungstreffer. Der Jubel war noch nicht verhalt, da klingelte es bereits im eigenen Gehäuse. So eine Schei... aber auch. Somit ging's mit einen 1:1 in die Halbzeit. Als schon alle mit der Punkteteilung lieb äugelten geschah das Unfassbare, der Jahn ging tatsächlich in der 85. Minute wieder in Führung und konnte diese auch trotz siebenminütiger Nachspielzeit ins Ziel retten. Der Jubel kannte keine Grenzen, nach zehn sieglosen Spielen konnten wir tatsächlich hier und heute, wenn auch etwas glücklich, die drei Punkte einfahren. Sowohl der Mannschaft, als auch dem Anhang, war die Erleichterung den Bock endlich umgestoßen zu haben sichtlich anzusehen. Mit diesem Sieg konnten wir den letzten Platz wieder verlassen und sind jetzt wieder gut im Geschäft im Rennen um den Klassenerhalt. Jetzt heißt es weiterhin alle Kräfte zu bündeln und nächsten Samstag gegen Paderborn am Besten gleich nachzulegen. 25 Stunden nach Abfahrt erreichten wir dann auch wieder die geliebte Heimatstadt, für alle dabei Gewesenen sicherlich wieder ein unvergessliches Erlebnis. Immer weiter SSV!