Heimsieg gegen Ingolstadt

Zum Heimauftakt im neuen Jahr war der FC Ingolstadt 04 im Jahnstadion zu Gast. Positiv ist gleich einmal hervorzuheben, dass seitens der offiziellen Vereinskanäle diesmal im Vorfeld das Spiel sehr verhalten beworben und auf den abgedroschenen Derby-Begriff verzichtet wurde. Ein Spiel gegen das vor 14 Jahren künstlich geschaffene Fußballunternehmen FC Ingolstadt 04 als Derby zu bezeichnen, wäre auch respektlos gegenüber dem eigenen Verein und seiner Geschichte. Sich auf eine Ebene zu stellen mit solch widerlichen Konstrukten wie Ingolstadt, Wiesbaden oder Leipzig, die die Grundwerte des Fußballs als Volkssport aus seinen Angeln heben, kann nicht der Anspruch unseres SSV Jahn Regensburg sein. Wenn wir uns mit den Psychopaten Wehen auf dem Bolzplatz zum Kicken treffen würden, hätte das mehr Tradition, als Spiele des Jahn gegen den FC Ingolstadt – immerhin gab es das auch schon vor 2004... Nichtsdestotrotz wurde im Vorfeld natürlich wieder von vielen Seiten das „Donau-Derby“ beschworen und fanden sich aus der Audi-Stadt diverse Anti-SSV-Hashtags in den sozialen Medien.

Es ist auch für uns gar nicht unbedingt immer einfach, mit diesen Spieltagen umzugehen. Stehen doch auf der anderen Seite Leute, die man schon wieder so sehr ablehnt, dass man sie eigentlich schon gar nicht mehr mit den unserer Bewegung üblichen Mitteln bekämpfen will. Jeder Schmähgesang und alle anderen Aktionen, die man einem echten Feind entgegenbringen würde, bedeutet ja letztlich eine unnötige Aufwertung des Gegenüber, den man damit ein Stück weit als Gegner akzeptiert. Auf der anderen Seite empfindet man gegenüber Leuten, die ein solches Konstrukt unterstützen, tiefste Abneigung. Noch dazu, wenn sie sich als Teil einer Bewegung verstehen wollen, die sie mit der Unterstützung dieses Wahnsinns faktisch mit zerstören und uns versuchen, auf der Nase herumzutanzen. Ein schwieriger Spagat, der uns in den kommenden Jahren noch mehr herausfordern wird, da man sich wohl doch öfter kreuzt, als einem lieb ist. Hier ist auch weiterhin viel Aufklärungsarbeit gefragt, die wir augenscheinlich in den vergangenen Jahren an manchen Stellen auch etwas zu kurz kommen haben lassen.

Doch nun zum Spieltag selbst. Von unserer Seite gab es zum Intro und für die ersten 12 Minuten wie vorher angekündigt keine Fanutensilien zu sehen. Die Anhänger des FC Ingolstadt 04 kündigten vorher auch an, sich daran zu beteiligen, machten dann aber doch lieber ein großes Fahnenintro und ließen auch ihre Trommeln von Anfang an loslegen. Nicht, dass man von Leuten, die Teil des Problems sind, gegen das man kämpft, hier Solidarität erwarten würde, aber verwundert hat es nach den Ankündigungen im Vorfeld dann doch…

Die fehlenden Zaunfahnen schienen auch unsere Spieler in Orientierungsschwierigkeiten zu bringen, so dass sie sich gleich mit der ersten Standardsituation des Spieles den Gegentreffer fingen. Insgesamt wirkte die Millionentruppe aus Ingolstadt die gesamte erste Hälfte überlegen und kam auch verdient zum 2:0 noch vor der Halbzeit. Kurz danach sollte man auch das einzige Mal den Gästeblock akustisch vernehmen, der „Derbysieger, Derbysieger“ skandierte.

Dieser Hochmut übertrug sich auch auf den Rasen, wo die Ingolstädter zunehmend versuchten, das Spiel einzuschläfern. Absolut positiv muss an diesem Tag erwähnt werden, wie sehr das gesamte Jahnstadion heute bei 0:2 hinter der Mannschaft stand. Der Support war schon in der ersten Halbzeit auf einem sehr hohen Niveau und wurde je länger das Spiel dauerte immer beeindruckender. Positiv war dabei auch das Verhalten der Fans auf den Sitzplätzen, die sich immer wieder erhoben und in die Schlachtrufe mit einstimmten. Endgültig explodierte die Stimmung, als ein Ingolstädter ein Einsehen mit der Sinnlosigkeit seines Handelns hatte und den Ball ins eigene Tor bugsierte.

Jetzt hielt es wirklich keinen Jahnfan mehr auf den Rängen und die Hans Jakob Tribüne erlebte mit die besten Minuten ihrer jungen Geschichte, während sich die Jahnelf wieder einmal in einen Rausch spielte und die 70 Minuten lang so souveränen Profis aus Ingolstadt immer mehr einschnürte, bis Jonas Nietfeld schließlich zwei Minuten vor dem Ende den finalen Treffer landete.

Damit rücken die 40 Punkte immer näher und vielleicht hat man der Bundesliga auch einen Gefallen getan, wenn den Ingolstädtern am Ende der Saison genau die drei Punkte fehlen sollten…

Immer vorwärts ihr rot-weißen Jungs!

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